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Laufbericht: 14. EVL-Halbmarathon 2014

Vergangenen Sonntag, 15.06.2014 – mein erster Wettkampf für dieses Jahr – 14. EVL-Halbmarathon in Leverkusen. Nach meiner überwundenen kleinen „läuferischen Glaubenskrise“ des Winters habe ich noch rechtzeitig die Kurve gekriegt und mich in den letzten acht Wochen intensiv auf diesen Halbmarathonlauf vorbereitet. Gesundheitlich gab es keine Probleme, so dass ich die Trainingsvorgaben immer voll umsetzen konnte. Das war ja im vergangenen Jahr nicht ganz so der Fall, weshalb ich damals beim 13. EVL-Halbmarathon doch noch leicht angeschlagen und bei weitem nicht so gut vorbereitet an den Start ging. Insofern war auch die damalige Laufzeit mit 1:37:09h etwas ernüchternd gewesen, aber den besagten Umständen geschuldet. Also hatte ich in diesem Jahr quasi noch eine Rechnung mit diesem Laufevent offen. Generelle Bestzeiten kann man sich von der Strecke nicht wirklich erhoffen. Dafür ist selbige einfach zu profiliert. Aber man kann versuchen, sich von Jahr zu Jahr immer wieder zu steigern. Und genau das hatte ich mir für diesmal vorgenommen. Minimalziel sollte eine 1:35h sein, mit der Option, bei gutem Rennverlauf vielleicht sogar zum Ende hin noch das eine oder andere Sekündchen herausquetschen zu können.

Pünktlich 9:00 Uhr fiel der Startschuss. Ich hatte mich direkt neben den beiden 1:35h-Zugläufern postiert, mit welchen ich mich schon im Vorfeld des Starts kurz über die geplante Renntaktik unterhalten hatte. Diese wurde mir allerdings recht simpel vorgetragen: „Wir laufen einfach konsequent vom Start weg eine 4:28er Pace.“. Okay – klingt logisch. Ich war zwar eher von einem Negativsplit ausgegangen, weil insbesondere die ersten 7km der Laufstrecke von vielen Bergaufpassagen gekennzeichnet sind, aber gut – jeder löst die Situation anders. Wie auch immer – ich wollte in jedem Fall an den Beiden dranbleiben.

Auf den ersten 5km gelang mir dies auch recht gut. Zwar in einem gewissen Abstand, aber immer in Sicht- bzw. Reichweite. Mein erster 5km-Split ging mit 22:30min glatt in einer 4:30er-Pace durch. Alles nach Plan bis dahin. Dann allerdings zogen die beiden „Pacemaker“ doch merklich an. Vielleicht auch deswegen, weil es ab KM7 vorerst mal wieder bergab geht. Ich ließ mich hier nicht ganz so deutlich mitreißen. Mittlerweile hatte sich auch die Sonne durch die zuvor noch vorhandenen Wolkenfelder gekämpft und brannte schon recht ordentlich. Und so nehme ich kurz vor KM10 die willkommene Gelegenheit eines Verpflegungsstandes war, trinke einen Becher Wasser und gieße mir einen Zweiten über den Kopf. Da ich jedoch bei einem 4:30er nicht mehr trinken kann, halte ich dazu kurz inne und gehe ein paar Schritte. Das mache ich eigentlich sonst nur sehr selten. Normalerweise laufe ich einen Halbmarathon „trocken“ durch. Aber irgendwie hatte ich an diesem Sonntag das Gefühl, es wäre besser, schon frühzeitig wieder etwas Flüssigkeit aufzunehmen.

KM10 überlaufe ich bei 44:50min (22:20min) – nach wie vor alles bestens. Nun verläuft die Strecke meist über längere flache Abschnitte. Die 1:35er-Pacemaker habe ich mittlerweile jedoch aus den Augen verloren. Aber gut – mein Schnitt stimmt auch so. Kurz vor KM15 geht es einmal durch den Leverkusener Neulandpark. Anfangs mit Steigung und dann wieder bergab zurück. Vor dem Einlauf in den Park mache ich abermals eine kurze Trink- und Abkühlungspause. Allgemein ist es zwar gar nicht so wahnsinnig heiß, aber da, wo die Sonne ungehindert durchkommt, knallt sie ziemlich runter. Und gerade der Neulandpark ist dafür bekannt, wenig Schattenecken zu haben. Als „spielplatzerfahrener Laufpapa“ weiß ich das natürlich! 😉

KM 15 wird mit 01:07:44h (22:44min) passiert. Etwas Zeit haben der Anstieg und die vorherige Trinkpause nun doch gekostet. Aber gut – ich bin weiter auf Kurs. Die weiteren Kilometer kann ich sogar noch einmal etwas zulegen. Bei KM17 lege ich allerdings noch mal eine ganz kurze „Erfrischungspause“ ein. Irgendwie brauche ich das heute. Und das „dicke Ende“ steht ja noch bevor. Bei KM19 muß sich jeder noch einmal so richtig quälen, und zwar den „Sauerberg“ hinauf. Ob dieser kurze, aber umso steilere Anstieg nun wirklich so heißt, oder vielmehr von der Läufergilde so getauft wurde, weiß ich nicht. Ich denke aber eher letzteres wird der Fall sein. „Sauer“  – wahrscheinlich, weil man hier echt sauer wird. Zum einem physisch, aufgrund der letzten Kraftreserven, die man aufbringen muß, und zum anderen psychisch, weil man sich einfach über diese letzte fiese Ackerei ärgert. Aber es hilft nix – hier muß jeder durch, der ins Ziel will. Also beiß auch ich die Zähne zusammen und verbrenne die letzten Kohlenhydrate. Oben angekommen ist man einerseits Stolz, aber andererseits auch „den Tränen nahe“. 🙂

Mit brennenden Oberschenkeln geht es nun in Richtung Ziel. Allmählich nehme ich noch einmal Fahrt auf. KM20 geht mit 1:30:33h (22:59min) durch. Normal an dieser Stelle, denn an besagtem „Sauerberg“ lässt ein jeder ordentlich Zeit liegen. Noch 1,1km. Unter 1:35h zu bleiben, wird verdammt hart. Viel geht nun nicht mehr. Noch einmal ein Stück bergab und dann wieder bergauf, ein Stück flach, 90° Linkskurve und dann leicht abschüssig in Richtung Ziel. Hier steppt wieder der Bär! Die Zuschauer jubeln und man wird, sofern es erkennbar ist, mit Namen anmoderiert. Es reicht noch für einen ordentlichen Schlussspurt und dann bin ich im Ziel. Handgestoppt 1:35:19h – offiziell 1:35:18h.

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Im Nachzielbereich erhält jeder eine Finishermedaille. Für die Nachverpflegung ist ebenfalls bestens gesorgt. Ich hole mir jedoch nur einen Becher Wasser und bekomme noch drei Blättchen „Dextro Energy“ dazu. Paßt doch!

Fazit: Endlich mal wieder ein Wettkampf. Wetter okay – aber etwas zu warm im Verlauf. Organisation des Events wieder vorbildlich – da gibt es nix auszusetzen. Persönliche Leistung in jedem Fall – mit fast 2min – viel besser als im letzten Jahr .  Minimalziel auch erreicht. Trotzdem wäre ich natürlich gern noch unter der 1:35h-Marke geblieben. Woran es am Ende lag, vermag ich gar nicht so wirklich zu sagen. Vielleicht hätte ich mir eine Trinkpause sparen sollen? Vielleicht an der zunehmenden Wärme? Vielleicht hätte ich zum Ende hin doch noch etwas mehr Druck machen können? Irgendwo eine Mischung aus allem wahrscheinlich. Aber gut – ich bin zufrieden mit dem erreichten Ergebnis. In jedem Fall bin ich in diesem Jahr leistungsmäßig schon weiter als 2013. Das lässt doch noch hoffen! Ein paar Wettkämpfe kommen ja noch. 😉

Sportliche Grüße!

Mario

13 Antworten

  1. Glückwunsch zum guten Ergebnis. Ich selbst selbst kenne die Strecke zwar nicht aber hört sich nicht ganz einfach an. Für einen profilierten HM ist das echt eine super Leistung. Schöner Beitrag. Grüße aus Karlsruhe 🙂

    20/06/2014 um 08:31

  2. Servus Mario,

    na da war deine läuferische Glaubenskrise aber extrem effektiv. Glückwunsch zur hervorragenden Zeit.

    Sport frei!
    Thomas

    20/06/2014 um 10:15

    • Danke, Thomas! Naja – manchmal durchlebt man halt mal auch so „Krisen“. Aber wenn’s am Ende positiv ausgeht, ist’s schon okay. 😉

      20/06/2014 um 13:51

  3. Dafür hatte ich auch n Startplatz, konnte aber leider nicht starten. Aber schön zu lesen dass es dir dort so gut ergangen ist!

    22/06/2014 um 13:11

  4. Lieber Mario, das liest sich gut – endliiiiiiiiiiiiiiich wieder ein Wettkampf
    die Wettkampfwelt hat ihn wieder
    Glückwunsch
    wie immer
    gut gemacht ! 😎

    25/06/2014 um 16:22

  5. Lese jetzt erst von deinem Lauf den du gemacht hast! Die Zeit ist doch Top!! 2min schneller…… da passt die Form!! Glückwunsch

    27/06/2014 um 21:01

    • Danke! Ja – für die Strecke geht das schon in Ordnung. Und gegenüber letztem Jahr ist das Ergebnis auch deutlich besser, wobei ich damals ja auch nicht richtig fit war. Aber man hat halt trotzdem immer noch irgendwie was dran auszusetzen. 😉

      27/06/2014 um 21:54

  6. Andreas

    Besser spät als nie: Verspätetet Glückwunsch mun auch von mir! Eine klasse Zeit, zumal bei solch einem Kurs!

    08/07/2014 um 08:32

  7. Udo Hagemann

    Hallo Mario,

    ich bin heute zufällig auf Deine Seite gestoßen. Ich war einer der beiden Pacemaker beim EVL Halbmarathon. Nächstes Jahr versuchen wir zwei das nochmal und dann wird das klappen, wir können auch gerne am Anfang etwas langsamer angehen. In Köln willst Du wohl nicht mit mir laufen, was? Ich bin Pacemaker beim HM für 1:59 h 😦 War nicht meine Idee, ich wollte eigentlich schneller… Aber egal, bin die Woche drauf am Fühlinger See (Du auch?) und die Strecke ist flach und schnell 🙂

    Übrigens eine schöne Seite! Ich komme jetzt öfter mal vorbei 😉

    Grüße
    Udo

    12/09/2014 um 09:00

    • Hallo Udo,

      ja, ich weiß. Ich habe Dich doch sogar vor dem Lauf noch angesprochen. Kenne Dich ja schon einige Zeit – also nur so vom Sehen und gemeinsamen Laufen bei diversen Events. Beim Brückenlauf zuletzt.

      Ich werde am Sonntag auch am Start für den HM sein. Wollte mich eigentlich so lange wie möglich an den 1:30h-Pacemaker hängen, aber jetzt habe ich die ganze Woche gekränkelt. 😦 Mal schauen, was dann am Sonntag so geht.

      Fühlinger See wäre ggf. auch noch eine Option. War ich die letzten drei Jahre immer dabei. Aber da lege ich mich noch nicht fest. Habe noch paar andere Termine dieses Jahr vor.

      Also – bis Sonntag! Vielleicht sieht man sich. Und alles Gute für den Lauf. Auch, wenn das nicht Dein eigentliches Tempo ist. Aber alle die, die es mit Dir zusammen zur neuen Bestzeit schaffen, werden unheimlich stolz sein.

      Grüße aus Köln!
      Mario

      12/09/2014 um 21:52

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