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Wade hadde Du de da …. ?

Ja – liebe Freunde – die Wade, und zwar die rechte von beiden, die macht mir im Moment zu schaffen. „Hart wie Kruppstahl!“ – wobei mir das in diesem Fall gar nichts bringt, sondern vielmehr total kontraproduktiv ist.

Die ganze Misere begann vor zwei Wochen. Am Ende eines 16km-Trainingslaufes im angenehm fordernden Tempo – also gerade so schnell, dass Du alles noch gut im Griff hast und immer noch sagen kannst, wie viel Straßen Du zum Beispiel überquert hast oder, ob die Bahnschiene rechts oder links zu Deiner Laufstrecke gelegen hat 😉 – bemerke ich einen leicht krampfenden Schmerz in der rechten unteren Wade. Okay, denke ich, wir haben Freitagabend, die Woche war aus sportlicher Sicht ziemlich anspruchsvoll, und zudem ist es die erste richtige Trainingswoche nach überstandener Erkältungspause. Da darf es schon mal irgendwo ein bisschen „zwicken“. Ich laufe mich also noch brav aus, dusche, dehne und denke nicht weiter über die Sache nach. Das Wochenende ist eh’ sportfrei, somit Zeit zur Regeneration. Samstag und Sonntag vergehen dann auch ohne Rückmeldungen aus dem Schmerzbereich. Ich hake die Sache ab.

Montag ist „Rosenmontag“ und ich habe dienstfrei. Ganz offiziell! Da ist meine Stadtverwaltung (noch) immer sehr spendabel! Danke! Meine Frau und die Kinder machen einen etwas längeren Spaziergang und ich habe endlich die Gelegenheit für einen ersten richtigen Radausflug in diesem Jahr. Natürlich nicht nur so zum Spaß – nein – POWER! Meine Strecke habe ich im Kopf schon das ganze Wochenende geplant. Auf geht’s! Am Ende stecken mir 45km mit einigen saftigen Steigungen in den Beinen. Mein zur Verfügung stehendes Zeitfenster von 2 Stunden habe ich eingehalten und bin nach 1 Stunden und 50 Minuten wieder daheim. Da kommt auch schon die Family um die Ecke. Optimal gelaufen! Meine Beine fühlen sich zwar sehr belastet an, was nach der Radtour ja auch völlig in Ordnung geht. Aber nix tut wirklich weh. Also wie üblich – duschen, dehnen und den Restrosenmontag mit der Familie verbringen.

Dienstag beginnt wieder der normale Alltag. Am Abend möchte ich wieder 16km laufen. Aber mal eine andere Strecke. Nicht wieder meine gut beleuchtete „Abendlaufrunde“, sondern heute in die andere Richtung. Ich bin ja jetzt stolzer Besitzer einer Stirnlampe, welche mir an diesem Dienstag durch DHL ins Haus geliefert wurde. Naja und diese muss natürlich sofort zum Einsatz kommen. Gegen 20 Uhr mache ich also auf. Als Lauftempo ist wieder ein angenehm fordernder Schnitt zwischen 5:05 bis 5:15min/km geplant. Doch bereits nach 1km erinnert mich meine rechte Wade schlagartig daran, dass sie mit mir noch lange nicht fertig ist. Dasselbe Krampfen, wie beim letzten Mal. Nur diesmal eben schon direkt zu Beginn des Laufes. Na Klasse! Suuuuper! Ich versuche vorerst mal bisschen das „Tempo“ rauszunehmen und ruhig weiter zu laufen. Aber es hilft nix. Ganz im Gegenteil – mit jedem weiteren Schritt macht die Wade mehr zu. Sch***e! Bei KM3 muss ich das erste Mal gehen. Ich suche mir einen Laternenmast und dehne. Dann entscheide ich mich, wieder umzukehren und in Richtung Wohnung zu laufen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich heute noch viel zustande bekomme. Und jeden weiteren Meter von zu Hause weg, muss ich ja auch wieder zurück. Also Rückzug!

Ich schaff noch einmal „gigantische“ 1,5km, bevor ich erneut eine längere Gehpause einlegen muss. Es ist unglaublich! Die rechte Wade ist absolut dicht! Die letzten Meter bis zum Hauseingang laufe ich dann noch einmal, aber auch nur, weil es mir mittlerweile etwas frisch geworden ist und ich nicht noch eine Erkältung riskieren will. Auf der Haustreppe versuche ich es erneut mit gezielter Wadendehnung, aber viel bringt es nicht. Speziell in der Fußabdruckphase merke ich den krampfartigen Schmerz. Mist! Meine Frau schaut erstaunt, dass ich schon wieder auf der Matte stehe. Aber für heute ist mit Laufen Schluss! Ich mache noch ein paar Kraft-/Stabi-Übungen und dann ist’s genug.

Ein Wort noch kurz zu meiner neuen Stirnlampe – absolut Klasse! Habe mich für eine Petzl Tikkina entschieden und bin damit höchst zufrieden. Reicht für meine Bedürfnisse vollkommen aus, da ich damit nicht im Dunkeln im tiefsten Wald unterwegs bin, sondern eher kürzere nicht oder nicht so gut beleuchtete Abschnitte von Laufstrecken überbrücken möchte. Dafür ist die Tikkina mehr als ausreichend. Mein Sohn möchte nun übrigens auch eine. Ich weiß zwar nicht, wo er im Dunkeln hin will, aber gut, vielleicht hat der Osterhase ja noch ganz zufällig eine Petzl Tikkina übrig. 😉

Am nächsten Tag starte ich sofort mit dem „Recovery-Programm“. Meine erste Selbstdiagnose lautet WADENVERHÄRTUNG oder besser VERHÄRTUNG des MUSCULUS SOLEUS. Also mache ich mir kurzfristig 10 Massagetermine aus. Ein entsprechendes Rezept hat man als sportelnder Privatpatient natürlich immer im Ärmel. 😉 Der fällige Termin beim Sportarzt ist schnell für eine Woche später vereinbart. Okay – so weit erstmal gut! Zudem pflege ich die Wade mit wärmendem Franzbranntwein und regelmäßigen TENS-Anwendungen. Ein TENS-Gerät sollte man als Sportler natürlich auch zu Hause haben. 😉 Zu guter letzt bestelle ich mir noch ein Paar CEP-Kompressionsstulpen (Beinlinge ohne Fußteil) bei einem bekannten großen Onlineversandhaus, da ich in vielen Foreneinträgen zum Thema „Wadenverhärtung“ lese, dass man damit eine deutlich bessere und schnellere Heilung erzielt. Bislang hielt ich zwar nicht viel von diesen Kompressionsteilen, aber ausprobiert hatte ich sie auch noch nie. Also eigentlich wieder nur blöde Vorurteile!

Die Restwoche verläuft aus sportlicher Sicht gut, wenn auch lauffrei. Noch eine Ganzkörperkrafteinheit im Gym und zwei Radeinheiten, welche ich als Fahrten zur bzw. von der Arbeit nutze. Samstag und Sonntag kein Sport und schon ist wieder Montag.

Montagabend will ich mir noch einmal Gewissheit verschaffen, ob das Ganze nur eine „Eintagsfliege“ war oder doch eher was Längeres zu werden scheint. Also Laufklamotten an und ab. Geplant sind ein paar Häuserrunden in unserer Wohnsiedlung, immer nur so weit von daheim entfernt, dass ich bei Abbruch jeder Zeit schnell wieder nach Hause gehen kann. Die ersten 2km laufen gut. Im 6:15er-Schnitt laufe ich ganz ruhig und vorsichtig. Auf KM3 ziehe ich das Tempo ganz leicht an und laufe knapp unter 6:00min/km. Alles okay. ABER ab nur noch für gut 500m, dann meldet sich „Frau Wade“ wieder. Vorerst nur mit einem leichten aber mahnenden Ziehen, welches ich noch mit gespielter Lässigkeit ignorieren kann. Doch bei KM4 zeigt sie mir, wer hier tatsächlich „die Hosen an hat“! PENG – KRAMPF! Und zwar nicht zu knapp! Ich MUSS abbrechen. Echt der Wahnsinn! Nix geht mehr! Was für eine blöde Ka**e! Also humpele ich nach Hause.

Dienstagmittag dann der erste Massagetermin. Nach zwei bis drei prüfenden Griffen steht für den Physiotherapeuten sofort fest – diese Wade ist steinhart! Er rät mir direkt vorerst mal vom Laufen ab. Radfahren, Crosstrainer, Schwimmen etc. sind okay, aber bitte keine Stoßbelastungen. Gut, alles andere hätte mich jetzt auch überrascht. Die ersten, noch sanften, Masseversuche treiben mir schon fast die Tränen die Augen. Er drückt auf hühnereigroßen Knubbeln herum und mir läuft vor „Freude“ der Sabber aus den Mundwinkeln. Also „Wellness“ wird das hier die nächste Zeit bestimmt nicht!

Mittwochabend ziehe ich wieder mein wöchentliches Ganzkörperkraftprogramm im Gym durch, lasse dabei aber die Beine mal außen vor. Also nur Rücken, Brust, Schultern, Arme, Rumpf und Bauch.

Vorgestern Nachmittag stand dann der Termin beim Sportarzt an. SPORTHOMEDIC in Köln. Kann ich nur empfehlen! Meine Waden werden beide abgetastet und mittels Ultraschall untersucht, um auszuschließen, dass evtl. doch etwas gerissen ist und ggf. Einblutungen entstanden sind. Zum Glück erweist sich dieser Verdacht aber als unbegründet. Der Doc kommt auch zu dem Ergebnis – Wadenverhärtung. Meine selbst eingeleiteten Sofortmaßnahmen erkennt er als richtig und gut an. Mehr kann man da im Moment nicht machen. Er empfiehlt mir, jetzt erstmal eine Woche gar nicht zu laufen, sondern viel mehr zu versuchen, die Wade mit gemäßigtem alternativem Sport, wie eben Radfahren und/oder Crosstrainer, in Verbindung mit den weiteren Massagen und TENS-Anwendungen wieder locker zu bekommen. Dabei soll ich Belastung moderat halten und nicht über die Schmerzgrenze gehen. Also einfach gesagt: „Mach’ ma bissi halblang, Amigo!“. Nächster Termin ist am 12.03.2012. Da wird wieder mittels Ultraschall festgestellt, ob sich das Muskelgewebe entspannt hat.

Tja – so sieht’s aus. Letztendlich darf ich mich gar nicht beklagen – denn eine Wade verhärtet nicht einfach mal eben so. 😉 Da habe ich wohl etwas zu schnell etwas zu viel gewollt. Die übliche Geschichte eben – kennt Ihr ja alle selbst auch am besten. Manchmal kommt man damit durch und manchmal erwischt’s einen halt. Wie’s eben so ist im Leben. 😉

Was meine Laufsaison angeht, bleibe ich da im Moment noch ganz gelassen. Eigentlich wollte ich ja bereits schon am 11.03.2012 beim Lauf um den Donatussee in Erftstadt zum ersten Mal in diesem Jahr die 10km antesten. Das kann ich natürlich schon mal abhaken. Den Lauf am 17.03.2012 in Köln-Rodenkirchen gleich mit. Wenn es gut läuft, kann ich vielleicht Mitte März wieder mit einem regelmäßigen Lauftraining beginnen und irgendwann Mitte bis Ende April in die Wettkampfsaison einsteigen. Mal schauen, was geht. Wichtig ist jetzt vorerst mal, die richtige Mischung aus Be- und Entlastung für die Wadenmuskulatur zu finden.

Abschließend möchte ich noch kurz auf die CEPs eingehen, die ich mittlerweile erhalten habe. Ich habe sie jetzt schon zwei Mal zum Sport getragen. Auch schon einige Male in der Nacht zum Schlafen. Eines kann ich schon sagen – sie fühlen sich echt gut an. Sie erzeugen einen leichten Druck, welchen ich weder beim Sport noch in Ruhe als unangenehm empfinde. Im Gegenteil, nach ein paar Minuten schon merkt man eigentlich gar nicht mehr, dass man sie an hat. Zu den prognostizierten Effekten der Leistungssteigerung und schnelleren Regeneration kann ich aufgrund der kurzen Einsatzzeit noch nix sagen. Aber ich werde sie in jedem Fall weiterhin regelmäßig tragen und zu einem späteren Zeitpunkt mal wieder darüber berichten.

In diesem Sinne – ein schönes Wochenende und allen Wettkämpfern viel Erfolg auf der Piste!

Euer Supermario